Die techologische Entwicklung geht rasend schnell voran und für uns Filmemacher ist das eine tolle Sache. Kameras, Computer und Speicherplatz werden immer erschwinglicher und leistunsfähiger. Als Teil der Entwicklung hat sich in der letzten Jahren auch die Auflösung der Bilder erhöht. Gestartet sind wir vor ein paar Jahren bei mickrigen 576x768 Bildpunkten. Dann kam die HD-Revolution mit 1080x1920 Bildpunkten. Und nun: 4K. Das sind wundervolle 3840×2160 Pixel. Die Olympischen Spiele in Tokio 2020 werden gar in 8K produziert (7680×4320).
Aber braucht's das überhaupt? HD: Unbedingt. 4K: Vielleicht. 8K: Nö. Warum? Die kurze Antwort: Sie werden gar keinen Unterschied sehen. Oder denken Sie jedes Mal, wenn Sie ins Kino gehen: "Das ist aber ziemlich pixelig?" Eben. Kinobilder werden nämlich in 2K projiziert, was fast genau der HD-Auflösung entspricht.
Die lange Antwort ist etwas komplizierter. Natürlich ist es besser, mehr Pixel zu haben. Aber für die Bildqualität spielen auch viele andere Faktoren eine Rolle: Zum Besipiel die Farbtiefe (8, 10 oder gar 12Bit?), der Kontrastumfang und die Lichtempfindlichkeit der Kamera oder die Kompression der Daten bei Produktion, Bearbeitung und Verbreitung. Und meist müssen irgendwo im Workflow Kompromisse gemacht werden. Kompromisse, die 4K nutzlos machen, weil es nicht besser aussieht als kompromisslos gemachtes HD. Alle Filme, die 2018 für den Oscar nominiert wurden, hatten eine Auflösung von 3.4K oder weniger. Denn Hollywood weiss: Lieber bessere Pixel als mehr Pixel. Starwars-Regisseur Steve Yedlin hat das hier ausführlich und eindrücklich demonstriert.
Kompromissloses 4K kostet im Moment noch deutlich mehr als HD. In ein paar Jahren ist das kein Thema mehr. Aber im Moment würde ich sagen: Bezahlen Sie nichts, das ihnen nichts nützt.
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